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180421 Der Verkehr auf der A44 rollt

 

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Eine merklich höhere Belastung der Straßen in Homberg und Hofermühle wird von den Anwohnern noch nicht registriert. Tempolimit auf der Autobahn gilt aus Sicherheitsgründen.
VON STEFAN MÜLDERS
HEILIGENHAUS/RATINGEN Manche wollten es schon gar nicht mehr wahrhaben, aber endlich rollt er, der Verkehr auf dem A44-Lückenschluss – zumindest auf dem bis jetzt fertig gestellten Teilstück zwischen Velbert und Heiligenhaus. Auf die Fortführung bis nach Ratingen-Ost wird noch ein paar Jahre gewartet werden müssen. Aber selbst die größten Skeptiker dürften inzwischen daran glauben, dass auch dieses Stück irgendwann befahrbar wird.
Anwohner insbesondere in Heiligenhaus-Hofermühle und Ratingen-Homberg könnten diesen Tag kaum noch erwarten. Denn die Verkehrssituation im östlichen Stadtteil von Ratingen sei „katastrophal“, wie es der Bürgervereins-Vorsitzende Dr. Gerhard Siegfried beschreibt. „Die Verzögerungen auf der Strecke zur A44 Richtung Düsseldorf sind kaum noch zu ertragen. Morgens muss man sich locker auf 45 Minuten längere Fahrtzeiten einstellen.“ Allerdings könne er diesen ausgerechnet in der Woche nach Öffnung des Lückenschluss-Teilstücks aufgetretenen Umstand nicht zwingend direkt damit in Verbindung bringen. „Wahrscheinlich ist das eher der Autobahnbaustelle in Richtung Düsseldorf zuzuschreiben, aber in Kombination mit dem zumindest erwarteten leicht erhöhten Verkehrsaufkommen durch die Öffnung in Richtung Essen wiegt das zusätzlich schwer.“ Es wird also weiter zu beobachten sein, wie sich die Lage verändert, wenn die „Rahmenbedingungen“ ihren Normalzustand wieder erreicht haben.
Auch Frank Eisenblätter, Anlieger im Heiligenhauser Stadtteil Hofermühle, Bürgervereinsmitglied dort sowie Mitglied im Rat und Verkehrsausschuss, kann bisher kein merklich gestiegenes Verkehrsaufkommen feststellen. „Ein paar Fahrzeuge sind es vermutlich mehr geworden, aber die Staus in dieser Woche waren eher auf andere Umstände zurückzuführen wie beispielsweise einen Unfall in der Brachter Straße am Dienstag.“ Allerdings sei schon auffällig, dass inzwischen mehr KfZ mit Essener, Bochumer und Gelsenkirchener Kennzeichen durch die Hofermühler Tallage fahren. „Wie sich gegebenenfalls die Feinstaubbelastung hier erhöht, kann ich allerdings nicht bewerten.“
Für die Autofahrer auf dem neuen Teilstück gilt derweil Tempo 80 – und einige haben das bei den Messungen der Autobahnpolizei bereits bemerken dürfen. Warum die Einschränkung gilt, erklärt Olaf Wüllner, Leiter der Bauüberwachung A44 für die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr: „Asphalt ist ein Gemisch vor allem aus Gesteinskörnung und Bitumen. Erstere sorgt für die richtige Griffigkeit der Fahrbahn und dafür muss das Bitumen zunächst abgefahren werden, damit das Gestein stärker hervortritt.“ Nach vier bis sechs Wochen unternimmt Straßen.NRW eine Griffigkeitsprüfung. Hat diese ein positives Ergebnis, können die Tempo-80-Schilder entfernt werden. Danach gilt dann die Beschränkung auf 120, die Schilder dazu sind zum Teil schon entlang der Autobahn erkennbar.
Die Geschwindigkeitsbeschränkung ist also zur Wahrung der Verkehrssicherheit notwendig, denn bei zu hohem Tempo kann es auf der neuen Fahrbahn schneller zu Unfällen kommen. Darum hat die Dienstgruppe Hilden der Autobahnpolizei Düsseldorf bereits in den ersten Tagen Messungen am Ausbauende Heiligenhaus vorgenommen. „Unsere Kollegen haben zunächst am 15. April Sichtemessungen durchgeführt, also dabei noch keine Fahrverbote geahndet“, erklärt André Hartwich von der Pressestelle der Autobahnpolizei. „Dabei wurde bereits festgestellt, dass die Geschwindigkeit von den meisten Fahrzeugführern nicht eingehalten wurde.“ Am 17. und 18. April schließlich fanden Realmessungen statt, die auch zu entsprechender Ahndung von Ordnungswidrigkeiten führten. „Bei den Lasermessungen halten wir die Fahrzeuge sofort vor Ort an und klären die Fahrer auf. Es geht auch nicht um kleinere Verstöße, sondern Ordnungswidrigkeiten mit mit Mindestüberschreitungen von 20 Stundenkilometern.“

Weitere Kontrollen wahrscheinlich
Im Zuge der ersten Geschwindigkeitskontrollen auf dem neuen A44-Teilstück wurden schon „innerhalb kurzer Zeit“ 20 Fahrzeugführer wegen Ordnungswidrigkeiten, also Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit um mindestens 20 Stundenkilometern, angehalten. Drei davon waren im Bereich von Fahrverboten. Die Spitzengeschwindigkeit „lieferte“ ein 48-jähriger Fahrer aus Wuppertal: Er wurde mit 158 Stundenkilometern gemessen. Abzüglich der Toleranz ergab sich daraus ein dreimonatiges Fahrverbot und eine Geldbuße von 600 Euro.
Auch wenn genau Termine noch nicht feststehen, ist in den nächsten Wochen mit weiteren Geschwindigkeitskontrollen durch die Autobahnpolizei zu rechnen.



Autor: Muelders -- 21.04.2018; 18:01:42 Uhr

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