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Größte Sparkasse im Kreis schüttet Geld an Städte aus Diesen Text vorlesen lassen

140205 Jahresbilanz Sparkasse HRV

 

140205 HIL Jahresbilanz Sparkasse HRV

 

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Von Stefan Mülders

KREIS METTMANN „Es war ein normales, aber für uns durchaus erfolgreiches Geschäftsjahr ohne herausragende Ereignisse“, sagte Jörg Buschmann, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert, bei der gestrigen Präsentation des Jahresergebnisses 2013. Das sei umso erfreulicher, da die Rahmenbedingungen mit zum Beispiel einem Bruttoinlandsprodukt von 0,4 Prozent nicht so überragend gewesen seien. „Im europäischen Vergleich dürfen wir allerdings auch mit diesem recht geringen Wert doch noch zufrieden sein.“

Die Bilanzsumme der größten Sparkasse im Kreis Mettmann ist um 100 Millionen Euro auf 3,2 Milliarden gewachsen. „Die Kunden schenken uns ihr Vertrauen und das ist auf eine gute Teamleistung zurückzuführen.“ Aufgrund der guten Ertragslage und der Eigenkapitalsituation geht Buschmann davon aus, dass die drei Trägerstädte sich wie im Vorjahr auf Ausschüttungen in Höhe von etwa zwei Millionen Euro freuen können. „Zumindest werden wir das vorschlagen.“ Diese verteilen sich gemäß der Gesellschafteranteile zu je 37 Prozent auf Ratingen und Velbert, 26 Prozent entfallen auf Hilden. „Wir erwarten in den kommenden Jahren keine Probleme mit der Wirtschaftlichkeit unseres Hauses“, ist sich Jörg Buschmann sicher.

Von den zurzeit relativ niedrigen Zinsen profitierte das Kreditgeschäft. Dabei spielten sowohl im Firmen- wie auch Privatkundenbereich die Investitionen in Immobilien eine große Rolle. Mit den Firmenkunden seien zwar nicht die hohen Wachstumsraten erreicht worden wie in den Vorjahren, aber mit 3,2 Prozent beziehungsweise fast 35 Millionen Euro Steigerung ist der Sparkassenchef zufrieden. Kreditgeschäfte mit Privatkunden stiegen um 0,6 Prozent oder 5,2 Millionen Euro. „Das klingt erst mal recht wenig, ist aber durch hohe Tilgungsraten zu erklären. Vorzeitige Tilgungen sind für Banken zwar bilanziell nicht so erfreulich, aber trotzdem in Zeiten niedriger Zinsen jedem Kunden zu raten.“ Das dennoch zu verzeichnende Wachstum ist vor allem auf Baufinanzierungen zurückzuführen – mit rund 190 Millionen Euro in Neugeschäften.

Eher überraschend und als „Erfolgsstory trotz niedriger Zinsen“ sieht Buschmann die hohen Zuwächse bei den Einlagen. „Ich bin jetzt im 37. Jahr bei der Sparkasse und kann mich an derart hohe Einlagewerte nicht erinnern.“ Doch die 7,5 Prozent (fast 170 Millionen Euro) seien auch auf „geparkte Gelder“ in variabel verzinsten Modellen zurückzuführen, bis die Rendite in anderen Anlageformen wieder steigen. Für das Wertpapiergeschäft startet die Sparkasse in diesem Monat eine Beratungsoffensive. „Dabei geht es nicht um den Verkauf einzelner Produkte, sondern um eine ganzheitliche Beratung der Menschen nach ihren individuellen Bedürfnissen“, erklärt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Wolfgang Busch. Der Beratungsprozess wird dabei ausdrücklich nicht nur Kunden, sondern allen Einwohnern der drei Städte geöffnet. Die Sparkasse HRV gehörte vor fast drei Jahren zu den ersten in Deutschland mit einem derartigen Angebot. Weniger gut liefen in 2013 die Versicherungen, dabei insbesondere die Rentenfinanzierung. „Aber wir gehören mit unserem Vermittlungsergebnis immer noch zu den Top 10 der 34 rheinischen Sparkassen.“ Über eine Million Euro wurden als Förderung in die ehrenamtliche Arbeit in Sport, Kultur und sozialem Engagement investiert.

Dem zunehmenden Geschäft im Internet wird weiter Rechnung getragen. Die App-Nutzung verdoppelte sich zwischen Januar und November, auch die Zahl der online geführten Girokonten stieg weiter. Neu an den Start gebracht wurde das Internet-Vertriebsangebot hrvdirekt.de. Hier lassen sich nahezu alle Bankengeschäfte am Rechner erledigen.

Unverändert blieb die Zahl der insgesamt 808 Mitarbeiter. Allerdings stellte die Sparkasse HRV 2014 vier Auszubildende mehr ein als bisher. Zurzeit befinden sich 58 junge Leute in Ausbildung, vier davon im dualen Studium. Mit Gesundheitsprogrammen und speziellen Initiativen für die „Generation E“ (Erfahrung) kümmert man sich insbesondere um Mitarbeiter ab 45 Jahren.

 

ABWICKLUNG

Die West LB kostet jährlich 1,8 Millionen Euro

Die Auflösung der West LB verursacht bei den Sparkassen noch über Jahre hinweg Kosten. Die Sparkasse HRV muss insgesamt 50 Jahre lang jährlich 1,8 Millionen Euro eigene Rücklagen bilden, mit der die Abwicklung durch die „Erste Abwicklungsanstalt“ (EAA) gestützt wird. Derzeit befinden sich die Sparkassen im sechsten Jahr dieses Rücklagenprozesses.



Autor: Muelders -- 02.11.2018; 21:06:15 Uhr

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