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"Inseln" bieten Schutz und schnelle Hilfe Diesen Text vorlesen lassen

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Heiligenhaus. Nach einem Jahr hat die Stadt über 20 Anlaufstellen. Jetzt sollen Grundschulkinder das Angebot kennenlernen.
Von Stefan Mülders
In Zeiten des Haushaltssicherungskonzeptes sind auch in der Jugendhilfe keine großen Sprünge möglich. Der Ausschuss billigte in der vergangenen Woche die Finanzpläne des Kämmerers, die zwar kaum Veränderungen zum Vorjahr aufzeigen, aber auch kaum Spielräume lassen. "Außerplanmäßige Ausgaben, wie sie zum Beispiel in den Hilfen zur Erziehung jederzeit vorkommen können, dürften uns vor Probleme stellen", sagt Almuth Schildmann-Brack vom Jugendamt der Stadt. Ein großer Teil der Kosten fällt beim Kita-Personal an. "Darauf haben wir keinen Einfluss und der Aufwand wird durch Elternbeiträge nur teilweise gedeckt." Zu einer Umstrukturierung führt der Wegfall der Förderung durch die Kompetenzagentur, die im vergangenen Jahr weggefallen ist. Eine von zwei Stellen für die Begleitung von jungen Langzeitarbeitslosen und arbeitslosen Jugendlichen sowie deren Integration in den Arbeitsmarkt wurde hierdurch finanziert. Der Mitarbeiter habe inzwischen einen anderen Arbeitsplatz gefunden, seine Kollegin nimmt inzwischen andere Aufgaben innerhalb der Verwaltung wahr. Ihre bisherige Tätigkeit soll durch die ARGE Kreis Mettmann mit ihren Jobcentern übernommen werden, die ihr Programm für Menschen unter 25 Jahren ausgebaut hat. Ein Projekt, dass durch das "Netzwerk Heiligenhaus" weiter betreut wird, sind die "Kindernotinseln". Öffentliche Einrichtungen und Geschäfte sind Anlaufstellen, die Kinder in Notsituationen aufsuchen können. Sie sind durch spezielle Aufkleber gekennzeichnet. "Mit der Anzahl der beteiligten Geschäfte sind wir zufrieden", sagt Manuel Gärtner vom Netzwerk. "In einzelnen Stadtteilen könnten wir zwar noch mehr Anlaufstellen gebrauchen, aber da ist die Infrastruktur gar nicht gegeben und das können wir auch nicht ändern." Um die Geschäfte zum Mitwirken zu bewegen, waren diese seit Ende 2012 angesprochen worden. Über 20 sind inzwischen dabei. "Auch wenn wir die aktive Ansprache zunächst nicht weiter verfolgen, können sich Interessierte weiter beteiligen", sagt Gärtner. Verstärkt wird hingegen das Bemühen, insbesondere Grundschulkindern das Konzept näher zu bringen. Dazu hat das Netzwerk Heiligenhaus eine Honorarkraft beschäftigt, die den Lehrerkollegien der Grundschulen das Projekt erklärt und Materialien an die Hand gibt, die innerhalb der Klassen besprochen werden können. "In ein bis zwei Jahren soll jedes Grundschulkind in Heiligenhaus wissen, was Notinseln sind und wo sie sie finden." Neben der Ansprache in den Schulen wird weiter auf Stadtteilfesten über die Notinseln informiert. "Theoretisch könnten wir das Programm in jedem Jahr beenden, aber das ist weder Sinn der Sache noch unser Bestreben. Wir werden jährlich die Erfahrungen bei den Beteiligten abfragen." Das ist auch im ersten Jahr geschehen.
Die Erkenntnis: Meldepflichtige Notfälle sind nicht eingetreten, aber die Kinder nutzten die gekennzeichneten Ladenlokale durchaus, um mal die Nase zu putzen oder die Toilette zu benutzen.



Autor: Muelders -- 02.11.2018; 21:05:23 Uhr

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