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131016 Berufsberatung im Minutentakt

 

Von Stefan Mülders
NIEDERBERG Luca Zimmermann, Chris Frey und Ianos Tsouvaras haben schon sehr genau Vorstellungen davon, wohin sie sich beruflich orientieren wollen. Dennoch kamen die Zehntklässler der Heiligenhauser Realschule zur Berufsinformationsveranstaltung des Berufskollegs Niederberg. Luca möchte sich in zwei Jahren bei der Lufthansa als Pilot bewerben, zuvor noch die gymnasiale Oberstufe besuchen. Am Berufskolleg informierte er sich unter anderem zum Beruf des Fluggerätemechatronikers. Chris strebt eher das Berufsziel Bürokaufmann an und weiß, dass er dazu nach dem Realschulabschluss noch das Berufskolleg besuchen sollte. Ianos möchte sich in Richtung Design und Mediengestaltung entwickeln und dafür zunächst ein Fachabitur mit Schwerpunkt Design machen. „Das geht zum Beispiel in Mettmann, aber die Bewerbungsphase dafür läuft zurzeit noch.“ Obwohl die drei klare Vorstellungen von ihrer Zukunft haben, informierten sie sich auch in anderen Berufszweigen. Zum Beispiel am Stand von Wohngestaltung Müller. „Die Bezeichnung Raumaustatter für unseren Beruf sorgt häufig für Missverständnisse“, sagt Inhaber Thomas Müller. „Die Leute stellen sich sehr viel darunter vor, verwechseln uns mitunter auch mit Innenarchitekten.“ Dass sich aber klassisches Handwerk wie zum Beispiel das Verlegen von Böden, Anbringen von Sonnenschutzanlagen oder Markisen und Verkleidung von Wänden dahinter verbirgt, wird meist erst im Gespräch klar. „Auch Polstern von Sesseln und Sofas gehört in unser Berufsbild. Das ist zum Teil noch richtig harte Arbeit.“
Auch andere Unternehmen aus der Region wie das Waldhotel, Helbako, Witte Automotive, CES, Rheinkalk, Diakonie und AOK sowie das Klinikum Niederberg präsentierten sich im Berufskolleg. Ebenso waren weiterführende Bildungseinrichtungen wie der Campus Velbert/Heiligenhaus der Hochschule Bochum vertreten. Der Großteil der Beratungen aber wurde nicht von Firmen gesteuert. „Im Vergleich zu anderen Veranstaltungen dieser Art heben wir uns dadurch ab, dass sich hier nicht nur Firmen präsentieren“, sagt Berufskolleg-Leiter Reinhard Schulze Neuhoff. „Viele Eltern haben sich unentgeltlich bereit erklärt, den interessierten Schülern aus ihrem Beruf Rede und Antwort zu stehen.“ Ob die Schüler freiwillig oder klassenweise organisiert nach Velbert kamen, war den jeweiligen Schulen überlassen. Die meisten aber kamen freiwillig und zeigten sich sehr interessiert. Die zahlreichen Parkplätze der Schule reichten jedenfalls bei Weitem nicht aus. „Wir haben jetzt  zum dritten Mal zu dieser Berufsinformation eingeladen und der Erfolg gibt uns Recht und ermutigt uns, auch in Zukunft damit weiter zu machen“, sagt Schulze Neuhoff. Bereits im Vorfeld hatten sich 1200 Schüler angemeldet, einige mehr dürften ohne Anmeldung hingekommen sein.

ERFOLGSKONZEPT
Beratung auch durch Eltern der Schüler
Damit das Konzept der Beratung durch „normale Berufstätige“ aufgeht, liegt die Berufsinformation am Berufskolleg Niederberg nicht in den Morgenstunden während der Schulzeit, sondern am Nachmittag zwischen 16 und 20 Uhr. In diesem Jahr konnten zu über 130 Berufen Beratungsgespräche angeboten werden.



Autor: Muelders -- 07.01.2014; 23:45:29 Uhr

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