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130415 Schule kümmert sich um die Gesundheit

 

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VON STEFAN MÜLDERS
Heiligenhaus. Grundschule zu gestalten ist mit der Aufgabe, die Lehrer vor Jahrzehnten in Volksschulen hatten, kaum mehr zu vergleichen. Neben dem alltäglichen Lehrprogramm gilt es, sich ständig neu aufzustellen, in unzähligen pädagogischen Konzepten und Programmen zurechtzufinden. Die Regenbogen-Schule in der Oberilp legte vor einigen Jahren fest, sich am Programm "Klasse 2000" zu beteiligen. "Das dürfte jetzt gut sechs Jahre zurückliegen, dass wir damit begonnen haben", sagt Schulleiterin Ellen Schieferstein.
Nun trägt die Beteiligung erste Früchte: In diesem Monat bekam die Schule das zugehörige Zertifikat für die Laufzeit 2012 bis 2014 überreicht. Damit gehört die Regenbogen-Schule zum Kreis von rund 500 Schulen bundesweit, denen das Zertifikat verliehen wurde. Insgesamt beteiligen sich über 3300 Schulen.
Den Grundschülern wird spielerisch vermittelt, wie wichtig gesundes und leckeres Essen ist, sich regelmäßig zu bewegen aber auch zu entspannen. Sie lernen, Probleme und Konflikte gewaltfrei zu lösen, Tabak und Alkohol kritisch zu beurteilen und auch bei Gruppendruck "Nein" zu sagen. Inzwischen kennen die meisten Schüler die Stoffpuppe "Klaro", mit der Ökotrophologin Heike Stumpf die Inhalte vermittelt.
Ein bis zwei Stunden pro Schuljahr besucht "Klaro" jede der acht Klassen. Die Klassenlehrerinnen greifen die Themen auch im normalen Unterricht auf und vertiefen sie. "Kontinuität ist wichtig, denn mit zwei Stunden pro Jahr können Inhalte wie Ernährung, Bewegung oder Suchtprävention nicht adäquat bearbeitet sein", sagt Schulleiterin Schieferstein.
Rund 200 Euro pro Jahr und Klasse kostet die Beteiligung am Programm Klasse 2000. Für die 150 Schüler in acht Klassen summiert sich das auf 1600 Euro, die aufgebracht werden müssen. Finanzierer sind der Lions-Club Velbert/Heiligenhaus und das Netzwerk Heiligenhaus. "Außerdem gibt es ab und zu auch Eltern, die einen kleinen Betrag für das Programm zur Verfügung stellen."
Das Programm "Klasse 2000" ist das bundesweit größte Programm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltvorbeugung in der Grundschule. Die Kinder werden durch externe Fachkräfte in Gesundheits- und Lebenskompetenz gestärkt.
Die Lehrkräfte sind aufgerufen, mit den externen Kräften zusammenzuarbeiten. Die Kinder sollen eine positive Einstellung zu ihrem Körper aufbauen. Bausteine sind dabei sowohl Bewegung, gesunde Ernährung und Entspannung, der Umgang mit Gefühlen und Stress sowie Strategien zur Problem- und Konfliktlösung.

Nachhaltig
Weniger Tabak und Alkohol in jungen Jahren
Eine aktuelle Studie belegt die nachhaltige Wirkung von "Klasse 2000". Am Ende der 7. Klasse, also mit zirka 14 Jahren und damit im Einstiegsalter für den Konsum von Tabak und Alkohol, rauchen die ehemaligen Klasse2000-Kinder seltener und trinken weniger Alkohol. 7,9 Prozent dieser Gruppe hatte schon einmal geraucht, bei der Kontrollgruppe waren es 19,7 Prozent. Der Vergleich beim Alkohol: Die Klasse 2000-Kinder waren seltener schon einmal betrunken und ihr regelmäßiger Alkoholkonsum liegt deutlich unter dem der Kontrollgruppe.



Autor: Muelders -- 06.01.2014; 23:25:00 Uhr

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