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140317 Schüler lernen von Jungunternehmern

 

Die Kooperation von Schule und Wirtschaft ist eines der Ziele der Wirtschaftsjunioren. Bei vielen Bildungsinstituten stoßen sie damit offene Türen auf – wie in der Realschule Heiligenhaus.
Von Stefan Mülders
KREIS METTMANN Trotz bereits fortgeschrittener Stunde am Nachmittag lauschen die gut ein Dutzend Schüler immer noch aufmerksam den Ausführung von Katrin Lohner. „Ich fand zwar doof, dass wir länger hierbleiben mussten, aber das war echt interessant“, wird eine von ihnen später sagen. Lohner ist Coach und leitet bei den Wirtschaftsjunioren Niederberg den Arbeitskreis Schule und Wirtschaft. Sie besucht bereits zum zweiten Mal den Religionsunterricht der Realschule Heiligenhaus, um den Zehntklässlern Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie ihren weiteren Lebensweg planen und in Angriff nehmen können. Um lebenslanges Lernen ging es dabei ebenso wie um die Bestärkung darin, den eigenen Wünschen zu folgen und sich derer überhaupt erst mal bewusst zu werden.
Begonnen hatte das Projekt damit, dass für das Thema „Schule und Freizeit“, oder neudeutsch in den Berufsalltag übertragen „Work-Life-Balance“, ein externer Experte gesucht wurde. Katrin Lohner besuchte daraufhin den Religionsunterricht und zitierte dabei aus der jüngsten Jugendstudie, die im Herbst vergangenen Jahres veröffentlicht wurde. „Darin wird klar ein Wandel in den Lebensbedürfnissen der Jugendlichen beschrieben“, sagt die Enddreißigerin. „Während in meiner Generation das Karrierestreben ganz vorne anstand, spielen heute Werte wie die Familie und Freizeit eine mindestens ebenso große Rolle. Darauf müssen sich nicht nur die Unternehmen einstellen.“ Die junge Generation ihrer Zuhörerschaft fand sich in der Studie überwiegend wieder. Es wurde größeres Interesse am Thema gezeigt und so ein weiterer Termin angesetzt, in dem Berufsfindung und persönliche Wünsche im Vordergrund stehen sollten.
Der offene Umgang untereinander während dieser eher ungewöhnlichen Unterrichtsstunden war den Schülern gleichsam fremd wie angenehm. Die Anwesenheit von Schulleiterin Sonia Cohen sorgte zwar bisweilen noch für Unsicherheit, die aber schnell abgelegt war. So blieb bei vielen der Eindruck hängen, dass es schon in der Berufswahl darum geht, seine eigenen Wünsche und Vorstellungen zu berücksichtigen und nicht unbedingt darum, die Erwartungen anderer – meist der eigenen Eltern – erfüllen zu müssen. „Du brauchst nicht unbedingt Abitur, um was zu werden“, gab Lohner den Schülern mit auf den Weg. Die stellten fest, dass „Karriere“ nicht unbedingt bedeutet, den Weg zum Top-Manager einzuschlagen. „Ich fand interessant, dass auch wir alle schon eine Karriere gemacht haben“, war eine Rückmeldung aus dem Schülerkreis. Andere fühlten sich erleichtert, dass einen einzelne schlechte Note nicht gleich das Ende für bestimmte Berufswünsche bedeuten muss und dass nicht jeder eingeschlagene Weg sie für ein Leben lang fest legt.
Zwar konnten nicht alle aus der Klasse für sich etwas Neues aus den Gesprächen mitnehmen, aber sie fühlten sich mindestens bestärkt in ihrem eingeschlagenen oder geplanten Weg. Und so blieb vor allem eine gute Stimmung zurück, auch bei Sonia Cohen: „Berufsorientierung ist für uns ein Schwerpunktthema, für das wir auf der Suche nach Experten sind, die den Unterricht bereichern. Das hat hier hervorragend geklappt. Es ist zum Beispiel nicht selbstverständlich, dass Schüler nachmittags und 15 Uhr noch zwei Stunden lang aufnahmefähig sind. Das war toll.“ Und so ist nicht nur bei ihr der Wunsch nach einer Fortsetzung der Kooperation vorhanden.

NACHHALTIG
Wirtschaftsjunioren spenden Apfelbaum für die Realschule
Im Zuge ihren „Ökologischen Konzeptes“ beschäftigt sich der Biologieunterricht der Heiligenhauser Realschule zurzeit mit verschiedenen Apfelsorten. Daran angelehnt werden Ende März zwei weitere Apfelbäume vor der Turnhalle gepflanzt. Einer davon wird von den Wirtschaftsjunioren Niederberg gesponsert, die die Einpflanzung auch begleiten werden. „Nachhaltigkeit ist für uns auf vielen Ebenen ein Thema und so passen ökologische Projekt auch sehr gut in unsere Ziele“, sagt Katrin Lohner.



Autor: Muelders -- 02.11.2018; 21:10:26 Uhr

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