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VON STEFAN MÜLDERS
KREIS METTMANN Zweimal im Jahr veröffentlicht die Argetra GmbH aus Ratingen die Bilanz von Zwangsversteigerungen an deutschen Amtsgerichten. Insgesamt ist die Zahl der Zwangsversteigerungstermine bundesweit zwar rückläufig, Nordrhein-Westfalen bildet mit 6 296 Termine aber die Spitze. Niedersachsen folgt mit weitem Abstand (2 208) auf Platz zwei.
Rund 10 000 Termine wurde im ersten Halbjahr 2013 weniger veranschlagt als im Vorjahreszeitraum, was einem Rückgang von fast 30 Prozent entspricht. „Die genaue Zahl der Termine liegt bei bundesweit 23 474, was immer noch über dem Niveau des Jahres 2000 liegt“, weiß Argetra-Geschäftsführer Axel Mohr. Auch im Kreis Mettmann sind die Zahlen rückläufig. An den vier Amtsgerichten wurden fast 40 Prozent weniger Termine anberaumt (113 zu 183 im Vorjahreszeitraum). In Langenfeld waren 32 Termine angesetzt (-42,86 Prozent), in Mettmann 25 (-37,5 Prozent), in Ratingen 10 (+150 Prozent) und in Velbert 46 (-44,58 Prozent). In den Verkehrswerten sticht Ratingen noch deutlicher heraus, weil sich hier im ersten Halbjahr ein Gewerbeobjekt mit einem Wert über sieben Millionen Euro in der Versteigerung befand. Das wirkt sich auch kreisweit aus, denn trotz deutlich rückläufiger Terminanzahl stieg die Versteigerungssumme um fast drei Millionen Euro auf 40,5 Millionen.
„Den Rückgang führen wir auf die Finanzmarktkrise und die damit verbundene hohe Nachfrage zurück.“ So sei es Eigentümern besser als in den Jahren zuvor gelungen, die Zwangsversteigerung ihrer Objekte durch freihändigen Verkauf abzuwenden. „Außerdem ermöglichte das niedrige Zinsniveau einigen, ihr Eigentum durch Umfinanzierungen zu behalten.“ Auffallend sei der Rückgang der amtlich festgesetzten Verkehrswerte um 1,5 Milliarden Euro. „Der summierte Verkehrswert aller Zwangsversteigerungsobjekte beläuft sich auf 3,6 Milliarden Euro. Dabei gibt es zu bedenken, dass diese vielfach in den Jahren 2008 bis 2010 festgelegt wurden. Die Schätzungen fielen damals aufgrund der Finanzmarktkrise sehr vorsichtig aus.“ Die Immobilien erlauben also voraussichtlich günstige Investments. Aufgrund der aktuellen Marktlage kommt es aber auch vor, dass Anleger bereit sind, höhere Preise als die seinerzeit festgesetzten Marktwerte zu bieten. Dabei machen sie dann oft immer noch ein „Schnäppchen“. „Zurzeit beobachten wir anhand des Quadratmeterpreises, dass in gleichen Regionen nun deutlich höhere Verkehrswerte veranschlagt als noch vor drei bis fünf Jahren“, sagt Mohr. „Dennoch gehen die Objekte zu den damals geschätzten Preisen in die Versteigerungen hinein – und die liegen mitunter rund 30 Prozent unter den aktuellen Bewertungen.“
Weiterhin machen Ein- und Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen mit zusammen 67,8 Prozent den größten Anteil der Zwangsversteigerungen bundesweit aus. Argetra-Geschäftsführer Mohr rechnet damit, dass sich die Zwangsversteigerungstermine auch in 2013 rückläufig entwickeln werden. „Da die Nachfrage nach Zwangsversteigerungsimmobilien aber weiter auf einem hohen Niveau bleiben wird, erwarten wir in Zukunft steigende Wertvolumen“, sagt er. „Die Anzahl der Objekte wird spätestens dann wieder zunehmen, wenn die Zinsen steigen und die Konjunktur nicht nachhaltig den Arbeitsmarkt belebt.“ Eine verstärkte Nachfrage beobachtet Argetra auf dem Wohnungsmarkt für Studenten. „Der doppelte Abiturjahrgang sorgt auch hier für eine hohe Nachfrage und damit auch bei Anlegern oder Eltern, die entsprechend kleine Wohnungen für ihren Nachwuchs kaufen wollen. Wir haben darauf mit einer neuen Sonderausgabe Studentenwohnungen in Uni- und FH-Städten reagiert.“

Übersicht
Regelmäßiger Kalender der Argetra aus Ratingen
Der Argetra-Verlag gibt einen regelmäßigen Kalender über die Zwangsversteigerungen in Deutschland heraus. Sortiert nach Bundesländern kann dieser im Sechs- oder Zwölfmonats-Abo bezogen werden.
Seit neuestem ist auch eine Sonderveröffentlichung „Studentenwohnungen“ erhältlich. Weitere bundesweite Sonderausgaben sind: Gewerbeobjekte und Mehrfamilienhäuser, Millionenobjekte ab 500 000 Euro Verkehrswert, Zweittermine, Land-/Forstwirtschaft und Baugrundstücke, Hotel und Gastronomie sowie Denkmalschutzobjekte.



Autor: Muelders -- 02.11.2018; 19:05:05 Uhr

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