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170222 Der Meistermacher des TV Aldekerk

 

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ALDEKERK Die zweite Herrenmannschaft vom TV Aldekerk ist zwar im vergangenen Sommer erst aufgestiegen und spielt die erste Saison in der Verbandsliga, führt diese aber aktuell mit zwei Punkten Vorsprung vor dem zweiten und dritten an. Spielertrainer Nils Wallrath sprach mit der RP über den aktuellen Höhenflug seines Teams und die Perspektiven, die er für die Zukunft sieht.

Herr Wallrath, können Sie uns mal kurz die aktuelle Stimmungslage in der zweiten Herrenmannschaft schildern?
Wallrath Wir haben schon sehr lange eine sehr gute Stimmung bei uns – und die trägt uns von Sieg zu Sieg und macht möglich, was zurzeit in der Liga passiert. Nämlich, dass wir als Aufsteiger und Underdog die anderen aufmischen. Die positive Energie haben wir uns aus der Landesliga bewahren können und mit in die Verbandsliga genommen. Wir profitieren davon, dass wir sehr gut eingespielt sind und uns seit Jahren kennen, obwohl wir noch eine junge Mannschaft haben.

Als Sie in der ersten Phase der Saison Sieg um Sieg einfuhren und überraschend oben in der Verbandsliga mitmischten, war jeder Zähler für Sie ein Punkt gegen den Wiederabstieg. Wann genau haben Sie persönlich das erste Mal das Gefühl bekommen, dass da vielleicht doch mehr gehen könnte?
Wallrath Die ersten vorsichtigen Gedanken entstanden bereits im November und haben sich dann Mitte Dezember verfestigt, als wir drei Heimspiele hintereinander gegen Mitfavoriten der Liga gewinnen konnten. Aber auch da war ich noch verhalten, wenngleich mir klar war, dass wir nicht mehr den Nichtabstieg im Auge haben mussten. Endgültig auf ein neues Ziel festgelegt haben wir uns dann vor zwei Wochen durch das Spiel in Korschenbroich. Da war es dann auch an der Zeit, eine neue Strategie öffentlich zu machen.

Angenommen, der ATV II steht Mitte Mai immer noch auf Platz eins und ist damit in die Oberliga aufgestiegen. Wie gut ist das Potenzial, um in der nächsten Saison auch eine Liga höher noch gut mithalten zu können?
Wallrath Mit dem Mannschaftsgeist können wir Berge versetzen. Beim Kampf mit Freunden zusammen ist jeder noch mal ein Stückchen weit mehr bereit, alles für den anderen zu geben und das merkt man in unserem Spiel nicht nur dann, wenn es gut läuft. Das könnte auch in der Oberliga ein Pluspunkt für uns sein, zumal die seit Einführung der dritten Liga nicht mehr ganz so stark ist wie früher. Dennoch darf man von der sehr jungen Mannschaft nicht zuviel erwarten. Aber wir haben in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet und können da trotz anstehender Veränderungen im Team, die sich immer ergeben, zuversichtlich drauf aufbauen.

Und das Vereinspotenzial insgesamt? Reicht die spielerische Klasse in der Breite Ihrer Meinung nach aus, um sowohl eine Mannschaft in der dritten Liga als auch eine in der Oberliga dauerhaft „bedienen“ zu können?
Wallrath Die erste Mannschaft ist ohnehin eigenständig, aber insgesamt ist die spielerische Qualität vorhanden, eine zweite Mannschaft in der Oberliga verantworten zu können. Wenngleich unsere Spieler keine finanzielle Unterstützung erhalten, trägt der Verein den erhöhten Aufwand für diese Spielklasse mit und hat uns im Aufstiegswillen bekräftigt. Und das ist auch wichtig, weil wir als Ausbildungsverein auch den vielen Jugendlichen Perspektiven bieten können, hochklassig zu spielen. Und wenn es auf diesem Wege gelingt, dass sich der eine oder andere für höhere Aufgaben in der ersten Mannschaft empfiehlt, hat alles funktioniert. Abwanderung in andere Vereine sähen wir zwar nicht so gerne, aber auch das würde uns als verantwortliche Trainer stolz machen.

Sie haben mehrfach das Vereinsklima im ATV sehr positiv bewertet. Was macht der Club anders als andere in der Region?
Wallrath Der ATV setzt sehr stark auf die Jugendarbeit. Von fast 30 Mannschaften im Verein sind etwa 20 Nachwuchsteams. Davon kann man zehren und hier ziehen alle an einem Strang. Einerseits ist die Unterstützung aus der Jugend Hilfestellung für die Seniorenmannschaften, andererseits bietet die Möglichkeit, in hohen offenen Klassen zu spielen, gute Schulungs- und Weiterentwicklungschancen für die jungen Spieler. Ein weiteres Merkmal ist die geringe Fluktuation – auch in der ersten Mannschaft – und die Tatsache, dass wir wenig „Legionäre“ in unseren Reihen habe. Die meisten Aktiven sind Eigengewächse und kennen sich schon seit vielen Jahren. Und dann sind es definitiv die Freiheiten, die der Verein allen lässt. Spielern wird auch mal ein schlechtes Jahr zugestanden, ohne sie gleich auf die Abschiebebank zu setzen. Wir als Trainer können frei arbeiten, wenn die Richtung einmal gemeinsam festgelegt ist.

Wie groß wäre die Enttäuschung, wenn es mit dem zweiten Aufstieg in Folge doch nicht klappt?
Wallrath Überhaupt nicht groß. Wir haben bis hierhin eine grandiose Saison gespielt und fünf tolle gemeinsame Jahre erlebt. Klar, wir wollen jetzt nicht nur den Moment genießen, sondern auch da oben bleiben. Aber wenn es am Ende doch nicht gelingen sollte, haben wir trotzdem noch riesigen Spaß am Handballspiel und das ist die Hauptsache.

Stefan Mülders stellte die Fragen.



Autor: Muelders -- 06.03.2017; 15:58:51 Uhr

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