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Starthilfe von fast 400 Geldgebern

Autor: muelders 18.06.2019

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RP online Ratingen (17. Juni)| Lokale Wirtschaft (18. Juni)

Nach dem erfolgreichen Crowdfunding wird derzeit die Eröffnung des ersten „Local unverpackt" in Ratingen vorbereitet.

VON STEFAN MÜLDERS
RATINGEN Norman Schröder, Marvin und Nils Hermanns haben noch kein Büro und noch kein Ladenlokal. Aber sie wissen seit gut einer Woche, dass sie ihren Traum vom ersten Unverpackt-Laden in Ratingen erfüllen können. Die Crowdfunding-Initiative war erfolgreich, vor Abgaben sind durch fast 400 Unterstützer rund 37200 Euro zusammengekommen. 34000 hätten sie benötigt, um das Nachhaltigkeitskonzept für Ratingen zu starten.
Ihre Planungen und Gespräche für den Verkaufsstart am 4. Oktober – mit Voreröffnung für geladene Gäste bereits am 2. Oktober – führen sie derzeit drei- bis viermal pro Woche im „Brothimmel und Kaffeesünde" von Bettina Lindemann durch, in der sie eine leidenschaftliche Unterstützerin gefunden haben. „Das ist quasi unser Büro hier", sagt Norman Schröder, der vom Zuspruch, den er und seine beiden Mitstreiter seit Beginn der Online-Sammelaktion bekommen haben, überwältigt und überrascht zugleich ist. „Bettina Lindemann ist eine unserer größten Unterstützerinnen. Bei ihr bekommen wir nicht nur einen leckeren Kaffee zur Arbeit, sondern viele wertvolle Tipps und wichtige Kontakte in der Nachhaltigkeits-Szene." Außerdem steuert die studierte Ökotrophologin eine kleine Kühltheke bei und tritt als Unternehmenspatin auf. Seit zwei Jahren führt sie in der Bechemer Straße selbstständig das Café mit nachhaltigen Backwaren und Getränken und verfolgt damit ein ähnliches Konzept wie die jungen Gründer. „Meine eigenen Kinder sind mit nachhaltigen Werten aufgewachsen und ich freue mich immer, junge Menschen zu treffen, die ähnlich denken", erklärt Lindemann ihr Engagement für den Unverpackt-Laden. „Ratingen darf noch viel nachhaltiger werden und das Konzept hat mich überzeugt. Darum unterstütze ich das sehr gerne. Irgendwo muss man anfangen, die Welt zu verändern und das geht am besten bei sich selbst."

Auch das Umland zeigt sich am Unverpacktladen sehr interessiert

Die drei haben bereits einen Vorvertrag für ein Ladenlokal in Ratingen-Mitte mit dem sie hoffen, auch die Innenstadt beleben zu können. „Wir haben von Anfang an gehofft, dass wir mit dem Unverpackt-Laden auch Kundschaft aus dem Umland nach Ratingen ziehen", sagt Nils Hermanns. „Unsere Likes und die Streuung der Crowdfunding-Unterstützer zeigt uns, dass diese Idee aufzugehen scheint." Der Großteil der freiwilligen Geldgeber kommt zwar aus Ratingen, aber auch aus dem restlichen Kreisgebiet, Düsseldorf, Essen, Wuppertal oder Solingen. „Aus Hilden und Wülfrath haben uns sogar zahlreiche Nachrichten erreicht, dass wir doch auch dorthin kommen sollen mit unserem Konzept."
So weit ist es für Schröder und die Hermanns-Brüder noch nicht. Erst mal müssen sie ihr nachhaltiges Konzept in Ratingen an den Start bringen. Die zusammengekommene Summe reichte eigentlich nicht für das mitgeplante Bistro. Aber auch das wird von Beginn an mit umgesetzt. „Uns haben wahnsinnig viele Menschen gesagt, dass wir das unbedingt machen müssen", sagt Schröder. „Da können wir das nicht weglassen." Und dann kamen wieder Netzwerk und Zufall zu Hilfe: ein privater Kredit wird dabei helfen, das Bistro von Beginn an mit dabei zu haben. Die Einrichtung dafür wollen die Gründer nicht neu kaufen. „Das sogenannte Upcycling gehört zu unserem Nachhaltigkeitskonzept. Wir wollen die Ausstattung gebraucht besorgen, von Leuten, die sie nicht mehr benötigen und abgeben wollen. Stühle, Schränke, Gartenmöbel – alles, was man für den Betrieb eines Bistros mit Außenterrasse benötigt." Dazu wird es in Kürze auch noch Aufrufe in den sozialen Medien geben, die ihre Funktion bisher bereits bestens erfüllt haben.

Weitere nachhaltige Ideen

Netzwerk Gemeinsam mit „Ratingen nachhaltig" sollen in Zukunft weitere Ideen für die Stadt umgesetzt werden.
Seminare Schon bald wird es Kurzschulungen für Nachhaltigkeit zuhause geben.
Lastenräder Auch die Idee, Lastenräder zu vermieten, gehört zum zukünftigen Konzept.
Zulieferer Mit Kantinen und Schulen soll es Kooperationen für nachhaltige Zutaten geben.

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